Psychologische Hilfe für Betroffene des Ukraine-Kriegs
Der russische Angriff auf die Ukraine jährt sich heute zum zweiten Mal. Durch den Krieg wurden viele Menschen zur Flucht gezwungen, viele konnten sich die Ausreise jedoch finanziell nicht leisten. Zahlreiche Familien blieben auch deshalb zuhause und leben im Kriegsalltag. Immer wieder sind die Menschen physischen Angriffen ausgeliefert: öffentliche Infrastruktur und Privatwohnungen werden beschädigt oder die Menschen sind direkt von Attacken betroffen.
Kinder und Jugendliche leiden besonders unter der Situation und werden in ihrer Entwicklung eingeschränkt bzw. behindert. Neben körperlichen Verletzungen sind auch die Auswirkungen des Krieges auf die Psyche verheerend, wie etwa Traumata oder emotionaler Stress. Traumatische Erlebnisse sorgen für ein verstärktes Auftreten von psychischen Störungen wie Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen oder PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung). Die interdisziplinär ausgerichtete Psychotraumatologie hat für Betroffene verschiedene Therapien entwickelt, die auch in der Ukraine zur Anwendung kommen.
Green Cross Switzerland möchte 2024 das Angebot an psychologischer Hilfe für Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, in der Ukraine weiter fördern und ausbauen. Deshalb wurde im Februar ein erster Pilotversuch durchgeführt. Eine Fachpsychologin brachte in einer kleinen Runde Kindern Atemübungen bei, um emotionalem Stress entgegenzuwirken bzw. ihre psychische Widerstandsfähigkeit für die Zukunft zu stärken. Die Durchführung weiterer Sitzungen und der Ausbau dieser Möglichkeiten sind im Gang. Es steht fest, dass diese Angebote dringend notwendig sind. Wie schon beim Pilotversucht sollen die Therapiesitzungen nicht nur auf akute Probleme eingehen, sondern auch präventiv wirken.
Green Cross Switzerland ist optimistisch, dass sich diese Therapieangebote etablieren und die lokalen psychologischen Angebote ergänzen und festigen können. Gleichzeitig wird die psychische Widerstandskraft der ukrainischen Bevölkerung gestärkt und gefördert.