Ukraine
Humanitäre Hilfe, medizinische, psychologische & soziale Unterstützung
Als die Ukraine im Februar 2022 von der russischen Armee überfallen wurde und grosse Teile der Bevölkerung in unvorstellbares Leid gestürzt wurden, war es für uns selbstverständlich, dass wir umgehend humanitäre Hilfe leisten würden. Denn Green Cross Switzerland ist seit einem Vierteljahrhundert in der Ukraine engagiert.
Dabei ist es wichtig, dass langfristige Unterstützung zugesichert werden kann. Aus diesem Grund plant Green Cross Switzerland, der Bevölkerung auch beim Wiederaufbau mitzuhelfen und die Projekte zur nachhaltigen Entwicklungshilfe wieder fortzusetzen.
Aktuell: Humanitäre Hilfe
Aufgrund des Krieges sind weite Teile der Bevölkerung in der ganzen Ukraine von unvorstellbarem Leid betroffen. Wir unterstützen die Menschen mit humanitärer Hilfe vor Ort.
So konnten beispielweise in der ostukrainischen Stadt Tschernihiw bereits mehrfach Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben werden. Zusätzlich haben wir zusammen mit Partnerorganisationen einen Transport von Medikamenten aus der Schweiz in die Ukraine durchgeführt. Dringend benötigte Medikamente im Wert von über CHF 70’000 konnten mit der Hilfe unserer Spender:innen gekauft und an die Opfer des Krieges verteilt werden. Mit lebenswichtigen Medikamenten wurde auch das Kinderspital in Dnipro versorgt.
Unterstützung von Tierheimen
Auch Tiere leiden unter dem Krieg. Viele Tierheime in der Ukraine befinden sich ohnehin in einer prekären Lage. Der Krieg hat ihre Situation zusätzlich verschärft: die Zahl streunender, verwahrloster Tiere ist stark gestiegen. Grausame Handlungen gegen Tiere nehmen zu und es fehlt an Tierheimen. Deswegen unterstützt Green Cross Switzerland bestehende Tierheime mit Futter, Medikamenten, Spielzeug und weiteren Gütern des täglichen Gebrauchs. Zudem bereiten wir den Bau eines neuen Heims in Sosnyzja, Tschernihiw, vor.


Licht & Wärme dank Solarenergie-Kits
Der Krieg bringt häufige Stromausfälle mit sich, die Energieversorgung ist gefährdet. Besonders für Einrichtungen wie Kindergärten ist das ein grosses Problem, speziell im oftmals sehr kalten ukrainischen Winter. Wir planen deshalb eine grosse Lieferung von Solarenergie-Kits, um Kriegsbetroffenen während Stromausfällen Licht und Wärme zu schenken. Möglichst noch diesen Winter sollen erste Geräte geliefert und installiert werden. Das Projekt soll dann 2025 stark ausgeweitet werden.
Aufforsten & Holz-Wohnmodule
In Kooperation mit dem schweizerischen Verein Ukraine Hilfe errichten wir Not-Wohnmodule für Familien in Tschernihiw, welche durch den Krieg ihr Heim verloren haben. Die Kooperation mit der Ukraine Hilfe umfasst zudem das Anpflanzen von 100’000 Bäumen. Aufforstung hat eine wichtige Funktion für das vom Krieg stark beschädigte Ökosystem, ist ein Beitrag für den Schutz des Weltklimas und somit für die Zukunft der Menschheit. Deshalb hoffen wir, dieses Engagement längerfristig fortführen zu können.


Sauberes Trinkwasser
Obwohl in der Ukraine genügend Wasser vorhanden ist, kann aufgrund der gezielten Zerstörung der Infrastruktur die Sauberkeit des Trinkwassers nicht mehr gewährleistet werden. Dies stellt insbesondere für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit schwachem Immunsystem eine grosse Gefahr dar. Sie sind besonders anfällig für gefährliche Keime im Wasser und haben deshalb ein erhöhtes Risiko für lebensbedrohliche Folgen.
Green Cross Switzerland hat in der Folge 2022-23 verschiedene öffentliche Einrichtungen nahe der Frontlinie in Cherson mit Systemen zur Reinigung von stark verschmutztem Trinkwasser ausgestattet. Ein Gerät wurde beispielsweise in der Spitalküche der Stadt Mykolajiw installiert. Dies ist eine enorme Erleichterung für die betroffenen Menschen im Kriegsgebiet. Dank dieser Hilfe haben nun zehntausende Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser.


Vergangene Projekte
In Friedenszeiten setzten wir uns für Menschen ein, welche besonders stark von der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl betroffen sind. Obwohl dieses Ereignis schon länger zurückliegt, hat es heute noch verheerende Konsequenzen für die Menschen in den umliegenden Gebieten. Neben den negativen Auswirkungen auf die Gesundheit (aufgrund der freigesetzten Radioaktivität) führte der Unfall auch zur sozialen und wirtschaftlichen Verwahrlosung der Region.
Aus diesem Grund wurde 1995 das SOCMED-Programm (Social and Medical Care and Education) von Green Cross ins Leben gerufen. Im Kontext der Tschernobyl-Katastrophe setzt sich das Programm zum Ziel, Menschen, die besonders stark davon betroffen sind – besonders Kindern und Jugendlichen – eine medizinische, psychologische und soziale Unterstützung zukommen zu lassen, um eine dauerhafte Verbesserung ihrer Lebensumstände zu erreichen.