Wassersituation in Burkina Faso

Seit vielen Jahren herrschen im ostafrikanischen Land Burkina Faso grosse Schwierigkeiten mit der Wasserversorgung. Diese Extremsituation hat verschiedene Gründe, wobei die meisten durch menschliche Aktivitäten verursacht wurden und werden.

Die Niederschläge im Land haben stetig abgenommen; es wird davon ausgegangen, dass im Sahelstaat nur noch ein Drittel so viel Regen wie vor 70 Jahren fällt. Die Temperaturen steigen wesentlich schneller und die Trockenzeiten sind länger. Dürren führen u.a. dazu, dass Gewässer vermehrt austrocknen oder zumindest stark rückläufig sind. Da 85% der Bevölkerung von Viehzucht und Landwirtschaft lebt, hat dies nicht nur Auswirkungen auf die Wirtschaft, sondern durch den Wassermangel kommt es zunehmend zu Konflikten zwischen den Bauern und Anwohner:innen.

Bewaffnete Konflikte verschärfen die Wasserversorgung

Auch die unsichere, politische Lage trägt zur Wasserknappheit bzw. Wasserversorgung in Burkina Faso zu. Nachdem das Militär den langjährigen Präsidenten Blaise Campaoré 2014 entmachtete, kam es seit diesem Jahr immer wieder zu erfolgreichen Putschversuchen, wobei der letzte Ende September 2022 stattfand. Lokale Milizen, sowie regionale Ableger der Terrororganisationen IS und von Al-Qaida destabilisieren die Lage weiter, indem sie Menschen, vorwiegend Frauen und Kinder kidnappen, ermorden oder vertreiben. Bisherige Fortschritte in der Verbesserung der Trinkwasserversorgung, werden durch Angriffe auf Wasseranlagen – als Taktik zur Vertreibung von Menschen – gefährdet. Aufgrund von bewaffneten Konflikten und der politischen Instabilität haben zu dieser Zeit mehr als 830.000 Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Die mangelnde Wasserversorgung wird leider durch das hohe Potenzial der Unterernährung und durch Krankheiten weiter ergänzt. Ein zentraler Teil der Bevölkerung ist deshalb auf humanitäre Hilfe angewiesen; UNICEF schätzt, dass über 5 Millionen Menschen (Davon 3.2. Millionen Kinder), d.h. ein Viertel der Gesamtbevölkerung entsprechende Hilfeleistungen benötigt. Über 2 Millionen Menschen mussten aufgrund der zunehmenden Gewalt flüchten.

Wasserversorgung als Thema auf der internationalen Bühne

An der UN-Wasserkonferenz 2023 vom 22. bis 24. März in New York wurde deshalb die mangelnde Wasserversorgung in verschiedenen, vorwiegend afrikanischen Staaten zum Thema gemacht. Denn der Zugang zu sauberem Wasser und entsprechenden sanitären Angeboten ist ein Menschenrecht und ist eines der in der Agenda 2030 festgelegten 17 UN-Zielen für die nachhaltige Entwicklung. UNICEF fordert u.a. eine schnelle Erhöhung der Investitionen in die Hygiene-, Wasser- und Sanitärversorgung und eine Fokussierung derjenigen Gebiete, die von den Wasserkrisen am stärksten betroffen sind durch Hilfsprogramme und politische Richtlinien.

Green Cross Switzerlands Einsatz in Burkina Faso

Im Rahmen des Wasser-Leben-Frieden Projekts von Green Cross Switzerland hat die Stiftung über Jahre hinweg beim Aufbau von Strukturen und beim Wissenstransfer über Wassermanagement, um Konflikten aus der Verknappung von Wasser in Burkina Faso vorzubeugen, mitgeholfen. Wasser-Leben-Frieden verfolgte als Projekt das Ziel, die Wasserversorgung durch Ausbildung von Betroffenengruppen oder technischen Interventionen in wasserarmen Gebieten zu fördern und das häufig verschmutzte Wasser zu säubern. Als Beispiel wurde in der Gemeinde Nagréongo ein Projekt Wiederherstellung des Bodennutzungspotenzials von Agraranbauflächen und von Bewässerungsinfrastrukturen realisiert.

Weitere Informationen finden Sie hier:

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