Rückblicke in die Projektarbeit von Green Cross Switzerland

Seit der Gründung von Green Cross Switzerland 1994, hat die Projektarbeit eine wichtige Stellung im Selbstverständnis der Stiftung. Die Projektarbeit wurde auf Prinzipien und Werten von Green Cross Switzerland aufgebaut und mit diesen fusioniert: Die schnelle und direkt wirksame Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort, die pragmatisch angelegt, wissenschaftlich fundiert und auf Mediation mit konkreten Lösungsfindungen basiert. Die Stiftung legte immer auch Wert darauf, Kontakte zu anderen Partnerorganisationen und Firmen vor Ort aufzubauen, sodass die Hilfeleistungen und Projektarbeit regional stärker verankert werden konnten. Die enge Kooperation mit Firmen und Organisationen vor Ort wurde zu einem zentralen Merkmal der Projektarbeit und dem Selbstverständnis von Green Cross Switzerland. Der Fokus der Projektarbeit begann sich nach der Gründung schnell herauszukristallisieren: Regionen, welche durch menschgemachte Katastrophen betroffen sind.

 

Hilfe für Betroffene der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl

Bereits 1995 startete Green Cross Switzerland erste Projekte in den Gebieten, die durch die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl betroffen waren. Dazu führte die Stiftung das sogenannte SOCMED-Programm (Social and Medical Care and Education) ein, welches das Ziel hatte, die Gesundheit der betroffenen Bevölkerung längerfristig zu verbessern und gleichzeitig Weiterbildungs- und Informationsangebote für Pflegefachpersonen aber auch Betroffene bereitzustellen. SOCMED war federführend für alle kommenden Projekte in Ländern wie Vietnam, der Ukraine oder Belarus.

Im Rahmen dieses Programms wurden fortführend in Russland, der Ukraine und Belarus Therapiecamps durchgeführt. In diesen Camps wurden vor allem Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen durch Ärzt:innen, Therapeut:innen, Lehrer:innen und Pädagog:innen betreut und unterrichtet. Es wurden auch soziale Aktivitäten organisiert, um die Kreativität, ökologisches Bewusstsein und ein Gemeinschaftsgefühl zu fördern. Ebenfalls konnte damit begonnen werden, Familienclubs einzurichten, die zur Initialisierung der Selbsthilfe für Mütter untereinander dienten. Damit vor allem auch Frauen ein selbstbestimmteres Leben führen konnten, wurden Kurse oder Weiterbildungen angeboten, die im Einklang mit den Familienclubs waren.

 

Einsatz für Opfer von Agent Orange

Auch in Vietnam konnte noch im 20. Jahrhundert Projekte organisiert werden, indem Betroffene des während des Vietnamkriegs versprühte Herbizid, Agent Orange unterstützt wurden. Green Cross Switzerland baute ein Informations- und Präventionsprogramm für Betroffene, aber auch für die vietnamesische Öffentlichkeit auf. Zudem begann es das 1997 gegründete Vietcot, eine Aus- und Weiterbildungsinstitution für Orthopädietechniker:innen, zu unterstützen, damit Kinder mit orthopädischen Hilfsmitteln versehen, eigenständig Schulen und Ausbildungen besuchen konnten.

 

Vielfältige Projekte in verschiedenen Ländern

Die geschilderten Projekte und Unterstützungsleistungen sind ein Bruchteil der Arbeit von Green Cross Switzerland in den vergangenen 20 Jahren. Weitere Projekte wurden in Nationalstaaten durchgeführt, die nicht zu den Kernländern der Stiftung gehörten. In Burkina Faso hat Green Cross Switzerland zusammen mit dem Departement für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) beim Aufbau von Strukturen und beim Wissenstransfer über Wassermanagement, um Konflikten aus der Verknappung von Wasser vorzubeugen, mitgeholfen. Im Irak unterstützte die Stiftung mit der Gesellschaft für bedrohte Völker mobile Teams, welche Opfern des Giftgasangriffs auf die Stadt Halabja während des ersten Golfkrieges durch Saddam Husseins Truppen mit medizinischer Betreuung und Beratung aushalf. In Fukushima, Japan organisierte Green Cross Switzerland Sommercamps für Kinder und Jugendliche und Familienclubs, in welchen die Menschen zur Strahlenbelastung des AKWs in Fukushima informiert und Alltagsaktivitäten für die Kinder durchgeführt wurden. Die Stiftung konnte in diesen Ländern wertvolle Erfahrungen sammeln, die sie für die Zukunft nutzen kann.

Stets war die Zielsetzung der «Hilfe zur Selbsthilfe» in allen Projekten eine wichtige Prämisse. Es zeigte sich, dass nachhaltige Strukturen vor Ort aufgebaut werden konnten, die bis heute bestehen und durch die derzeitigen Projektarbeiten weiter gestärkt werden.

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