Ukraine

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Humanitäre Hilfe sowie medizinische und soziale Unterstützung

In Friedenszeiten setzten wir uns dafür ein, den vom Reaktorunglück betroffenen Menschen in der Tschernobyl-Region ein hoffnungsvolles und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Obwohl die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl schon länger zurückliegt, wirft sie immer noch einen Schatten auf das Leben der Menschen in den umliegenden Gebieten. Nebst den negativen Auswirkungen auf die Gesundheit aufgrund der freigesetzten Radioaktivität, führte der Atom-Unfall auch zu sozialer und wirtschaftlicher Verwahrlosung der Region.

Als die Ukraine im Februar dieses Jahres von der russischen Armee überfallen wurde und grosse Teile der Bevölkerung in unvorstellbares Leid gestürzt wurden, war für uns als langjährig im Land tätige Organisation klar, dass wir umgehend humanitäre Hilfe leisten würden. Seit Kriegsbeginn konzentrieren wir uns deswegen auf die medizinische Versorgung der Bevölkerung sowie auf deren Versorgung mit lebenswichtigen Gütern wie Lebensmitteln, Babyartikeln und warmer Kleidung. Bei unserer Arbeit können wir auf unsere langjährige Erfahrung in der Ukraine zurückgreifen, die wir im Rahmen des SOCMED-Programm (Social and Medical Care and Education) gesammelt haben. Dieses Programm wurde im Jahr 2000 von Green Cross ins Leben gerufen, um den am stärksten von der Tschernobyl-Katastrophe Betroffenen – insbesondere Kindern und Jugendlichen – zu helfen.

Aktuell: Humanitäre Hilfe

Aufgrund des schrecklichen Krieges sind Unzählige in der ganzen Ukraine von unvorstellbarem Leid betroffen. Wir unterstützen sie mit humanitärer Hilfe. So konnte in Chernihiv bereits mehrfach Essen ‒ z.B. Kartoffeln, Teigwaren, Butter und Eier ‒ an Bedürftige abgegeben werden. Zusätzlich konnten wir zusammen mit Partnern einen Transport von Medikamenten aus der Schweiz in die Ukraine durchführen. Dringend benötigte Medikamente im Wert von über CHF 70’000 konnten mit der Hilfe unserer Spender:innen gekauft und an die Opfer des Krieges verteilt werden. Ebenso konnten wir mit Volontären ein Kinderspital in Dnipro mit lebenswichtigen Medikamenten versorgen. 

Auch Tiere leiden unter dem Krieg. Viele Tierheime in der Ukraine befinden sich ohnehin schon in einer prekären Lage. Der Krieg hat ihre Situation zusätzlich verschärft. Deswegen unterstützt Green Cross Switzerland ukrainische Tierheime bei ihrer Arbeit, zurückgelassene Tiere zu versorgen. So konnten zahlrieche Vierbeiner mit Futter, Medikamenten, Spielzeug und weiteren Gütern des täglichen Gebrauchs versorgt werden. Wir planen die Unterstützung weiterer Tierheime.

Im Krieg sind nicht nur Leib und Leben von Mensch und Tier bedroht, sondern auch lebensnotwendige Infrastruktur wie die Wasserversorgung werden in Mitleidenschaft gezogen. Um dieses Problem anzugehen, hat Green Cross Switzerland zehn Wasseraufbereitungs-Kits im Wert von fast 100’000 Franken bestellt und in die Ukraine geliefert. Die Lieferung und Installation weiterer Kits stehen an. Mit der Hilfe unserer Spender:innen werden wir auch beim späteren Wiederaufbau der Ukraine mithelfen.

Vergangene Projekte

Green Cross Bus

Die ausgesetzte Radioaktivität erhöht das Risiko für verschiedene Krankheiten, unter anderem Krebs, Herzkrankheiten oder ein stark geschwächtes Immunsystem. Darum sind regelmässige medizinische Untersuchungen von grosser Wichtigkeit. Jedoch besonders in den ländlichen Gebieten fehlt die dafür notwendige, medizinische Infrastruktur.

Für viele Familien ist die Fahrt zu einer medizinischen Einrichtung mit grossem Aufwand verbunden und deswegen oft nicht machbar. Dank der Kooperation zwischen Green Cross und dem regionalen Krankenhaus von Zhytomyr ist es möglich, dass ein Ärzteteam mit dem Green Cross Bus in ländlichen Regionen medizinische Untersuchungen durchführen kann.

Therapiecamps

In den Therapiecamps haben Kinder aus kontaminierten Gebieten die Möglichkeit, Zeit in unbelasteter Natur zu verbringen. Die Camps finden in Ortschaften statt, welche aufgrund der Umgebung und des Klimas fördernde Auswirkungen für das Herz-Kreislauf-, Immun- und Nervensystem aufweisen, wie bspw. das Waldgebiet der Ortschaft Vorzel.

Die Gesundheit der Kinder wird zudem durch eine ausgewogene Ernährung und verschiedene therapeutische Massnahmen gefördert. Nach den Camps kann bei den Kindern eine Verbesserung des Wohlbefindens – sowohl physisch wie auch psychisch – beobachtet werden.

Für eine unbelastete Zukunft

Tschernobyl hat weltweit die traurige Bekanntheit erlangt, ein radioaktives Katastrophengebiet zu sein. Dies wollen wir ändern und den betroffenen Menschen eine hoffnungsvolle und eine nachhaltige Zukunft ermöglichen.

Green Cross setzt sich darum für die Förderung nachhaltiger Energieversorgung ein. Dabei wird mit Pilotprojekten gestartet, welche nach erfolgreicher Implementierung multipliziert werden. Das Ziel ist es, dass die Gemeinden diese dann mit der Zeit selbstständig durchführen können.

So wurde beispielsweise in einer Schule eine neue Heizanlage installiert, die es ermöglicht, Abfälle aus der Holzindustrie und Landwirtschaft als Rohstoff für die Heizung der Klassenzimmer zu verwenden. Zuvor musste die Schule ihre Herbstferien verlängern, da sie aufgrund steigender Kosten kein Gas mehr bezahlen konnte.